Franz Senn Hütte mit “No Name Pyramide”
den ursprünglichen Plan, eine Mehrtagestour zu unternehmen, mussten wir auf Grund meiner Corona-Erkrankung nach hinten verschieben.
Blöd nur, dass es vorher Wochen lang stabil war, und die Ersatz-Mini-Version am Donnerstag und Freitag zwar brauchbares, aber schon übleres Wetter vorsah.
Gut, dass wir es trotzdem taten, weil das vermeintlich nicht so perfekte Wetter erwies sich besser als prophezeit. Am Donnerstag brachen wir in
Seduck auf.
Das Platzerl auf der Hütte war reserviert. Bis dorthin schlaucht es sich ja bekanntlich. Als wir eintrafen, entschieden wir, noch ein Stück weiter
zu marschieren. Was sollten wir auch zu Mittag auf der Hütte. Wir dachten, die vordere Sommerwand würde als Zusatzziel für den Ankunftstag ideal sein,
und steuerten diese an (mit 2.677 mtr wäre es auch eine ausgefüllte Wanderung geworden). Als wir unterhalb des angepeilten Ziels unterwegs waren,
stach uns aber eine formschöne Berggestalt direkt vor uns ins Auge, mit weithin sichtbarem Gipfelkreuz.
Schnell disponierten wir um und nahmen diese ins Visier.
Laut Track war am Gipfel eine Höhe von 2.688 mtr erreicht, was dem Ur-Ziel eh gleich kam. Einzig den Namen konnten wir am Kreuz nicht finden. “Wird uns
später der Wirt verraten”…..(dachten wir zumindest). Als wir zur Hütte aufbrechen wollten, gab Richard seinem Rucksack einen ungewollten Tritt, und dieser verabschiedete
sich in die steile Bergflanke. Sofortige Nachschau brachte kein Ergebnis, wie weit er es nach unten schaffte. Auf keinen Fall konnte man vom Gipfel ab klettern, um
nach zu sehen, es wurde bald senkrecht.
Also fuhr ihr voraus und suchte Meter für Meter ab, ohne Erfolg. Während Richard versuchte, den nicht einsehbaren Wandteil
so gut wie möglich ab zu scannen, fuhr ich zur nächsten geländekuppe und wir waren beide erleichtert, das Wanderbehältnis ein gutes Stück weiter unten im Schnee
liegen zu sehen. Am Bild unten (Pfeifl = Fundort) wird klar, dass es wohl 150 Höhenmeter mit dem Rucksack bergab ging.
Nach der Bergung war die Fahrt zur Unterkunft alles andere als nobel, aber immerhin war es besser, schlecht zu fahren als eben gut zu gehen.
Im “Hotel” war es gewohnt ordentlich, nach Bezug des 4-Bett Zimmers, für uns allein, sogar regelrecht luxuriös.
Ein netter Hüttenabend mit Tischnachbar Udo, der sich tags darauf uns anschloss, ging bald zu Ende und die Nacht war sehr erholsam.
Und die Nachfrage wegen dem Gipfelnamen ergab, dass das Kreuz 2022 aufgestellt wurde, aber tatsächlich (noch) keinen Namen erhalten hat. Schade.
Richard, Christian, 23.2.2023
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