Berg

Gleirschtaler Brandjoch, 2.372 mtr

auf die freitägliche Weihnachtsfeier folgt erstmal ein Samstag, wie er unüblich für mich ist. Ausschlafen bis 11.00 Uhr (!!), Frühstücken, Shopping und die Hausfrau beim Tragen des Wochenendeinkaufs unterstützen. Muß auch mal sein. Und vor lauter überdreht drohte auch der Sonntag ins Wasser zu fallen, was Berge angeht. Aber gar nix raus? Nein, unmöglich! Eine große Runde sollte es aber auch nicht sein, eher vielleicht was rassiges, aber mit Spritztourcharakter. Und wer geht mit? Haha, nur einer kommt in Frage, der MARIO. Den hab`ich gleich um den Finger gewickelt und unser Freizeitticket leistet gute Dienste bei der Auffahrt zum Hafelekar. Wohins genau gehen soll, wußten wir nicht.

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Mal hinüber den Götheweg, bis zur Mandlscharte, dann schauen wir. Am Ende wirds die Rumer Spitz` oder irgendwas halt. Es war irgendwie wie „Wandern ins Blaue“. Flugs stehen wir dann auch auf besagter Scharte mit dem schönen – unerwarteten (wenn man von Norden rauf kommt) – Blick auf Innsbruck.

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Dann wird zuerst einmal eine alte Gedenkstätte untersucht, wo offensichtlich mal Tafeln angebracht waren, die, aus welchem Grund auch immer, wieder entfernt wurden.

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Zurück auf dem Weg hatten wir schon beschlossen, daß uns die Rumerspitz aufgrund eines wenige Milimeter dünnen Schneeflaums zu rutschig ist. Das ließen wir sein. Und während wir grübelten, fielen mir einige rosarote Markierungspunkte unweit der Denkmalstätte auf.
Sofort hin und ich sah, daß ein drahtseilversicherter Steig nach oben führt. Obwohl ich schon oft hier unterwegs war, fiel mir dieses Teil noch nie auf. Ein bißchen sind auch die Karten die Schuld. Die üblichen – wenn auch kleinen – Seilversicherungen sind als rote Leiter auf weißem Grund verzeichnet. Dieser Steig hier nicht.

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Also damit hatte ich auch nicht gerechnet, daß ich heute – hier – wo ich schon dachte ALLES zu kennen – was neues entdecke. Schnell waren wir die paar Meter oben auf der Scharte – queren etwas nach rechts hinaus und können ein Notbiwak in Form einer kleinen – gar nicht umgemütlichen – Hütte entdecken.

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Von dort gings in wenigen Schritten zum Gipfeldenkmal. Schön. Das GB ist auch gut versteckt, von 2005 beginnend sind gar nur die halben Seiten beschrieben. Und an manchem Winter müht sich überhaupt niemand hier herauf.

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Verständlich, waren wir doch 2007 auch hier (also eigentlich „drüben“ – am Wintergipfel bei der Scharte) und ich erinnere mich genau daran, daß ich sehnsuchtsvoll zum Gipfel hinübergeschielt habe, aber aufgrund eines steilen Aufschwungs und der Schneemassen nicht daran dachte, mich dort hinaufzuwühlen. Nach kurzer Plauderei mit einem Bergkollegen, der gleich erstaunt wie wir daherkam, machten wir uns an den Abstieg. Unten am Weg angekommen dachte ich an die Tour vom 5.11.2011 und der Zeitpunkt zum probieren konnte besser nicht sein.
Wir querten hinaus, in Richtung dieser von unten so toll einsehbaren Rinne.

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Und, wie so oft, sie war gut gangbar, den Schwierigkeitsgrad würde ich mit I+ als „dunkelschwarzer Bergweg“ einstufen.

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Lust, weglos und steil zu kralen und krabbeln muß man halt mitbringen. Sonst ist so ein Weg ein Spaßverderber. Oben weiter kommt dann noch Schnee ins Spiel, aber wir kommen problemlos hinauf in die Scharte und von dort auf den Gipfel.

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Neben einer rassigen Aufstiegsvariante haben wir nun  auch anständig Meter abgekürzt und kommen zudem  in den Genuß  eines zweiten schönen Aussichtsgipfels hoch über Innsbruck. Juhui, den heutigen Tag als Sommersaisonabschlußtag zu benennen, fällt mir gar nicht schwer. Den schönen Steig zurück zum Hafelekar können wir richtig fein genießen und wir malen uns bereits die herrlichsten  Schitouren hier heroben aus.
Herbst ade, ich laß dich gehen, Winter – jetzt kannst Du endlich kommen…………

Giggi, 4.12.2011

04 12 11 – Gleirschtaler Brandjoch, 2372 mtr

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