Schi

Rumer Spitze, 2454 mtr

ich dachte eigentlich, daß ich auf der Rumer Spitze eher stehe, wenn ich von Norden aufsteige. Der Südanstieg war zwar bekannt, aber ich dachte, das wird sowieso NIE gehen. Es braucht halt gute, vor allem sichere Verhältnisse, und gscheid Schnee. Die Locals wissen dabei eher mit den Verhältnissen zu spielen, wir „Gäste von außerhalb“ müssen es schon ganz genau erwischen.
Und gestern abend sah`es noch nicht so aus, als ob dieses Vorhaben was wird. Von „hmmm, i glab´ es is zu kalt“, bis „Kesselspitz` is unser Programm“, mußte ich allerhand hören. Dann starte ich ein SMS, ungefähr so: morgen Rumerspitz, 09.00 Uhr Parkplatz Waldspielplatz, absagen nicht notwendig, mitgehen melden. lg. Und da schau her, das Duett Fuzzy und Steve loggte sich auf der Stelle ein. Und Ander, mein allergrößter Respekt. DICH dabeizuhaben war schon ein EXTRA. Und zeitgleich – wenngleich ebenfalls unter „Protest wegen der Kälte“ sagte der Tom P. zu. Und dann, dann kam da plötzlich ein SMS vom Wolfi (dem Kesselspitzler), der da meinte: wenn wir nur zu zweit sind beim vereinbarten Sammelpunkt, dann kommen der Josef und ich auch zu Euch. Und…….sie waren nur zu zweit. So waren wir auf einmal 6 Leute für diese herrliche Unternehmung. Herz was willst Du mehr.
Bis zur Rumer Alm spazieren wir problemlos der Rodelbahn entlang und freuen uns, daß die Temperaturen gar nicht so unerträglich gefühlt werden. (Birgitz -18°, Innsbruck – 17°).
OK, ich hatte 2 (!) lange Unterhosen an 🙂

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Etwas östlich der Alm beginnt der breite Graben, der Anfangs noch gar nicht so steil ist. Die Spur ist schon gut angelegt und ich selber freue mich am meisten, daß es soviele lässige Spitzkehren zu machen gibt. Oh Gott, wie schön ist das gegen Pistengelatsche, immer nur gerade hinauf.

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Die Sonne tut gute Dienste, die langsam fallenden Grade, je weiter wir hinaufkommen, nehmen wir nicht wahr.
Spitzkehren, eine nach der anderen, wir schrauben uns höher. Alle sind hochmotiviert, kein Mucks, auch wenns steil ist und saukalt und lang.

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Nach einem „Magic-Moment“ können wir dann endlich die Gipfelflanke sehen. Ohhhhhh, wie schön. Und der Hang vom Schidepot runter wirkt – und ist – regelrecht gutmütig. Hier muß ich ein paar Minuten pausieren und was trinken und essen.

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Die anderen trotten langsam weiter und stapfen bereits Richtung Gipfel, als ich erst unten beim Depot ankomme. Mich wundert, daß nichtmal der Wolfi die Schi mit nach oben genommen hat, die anderen auch nicht. Meine Latten sollen aber auch den Gipfel sehen, daher rauf auf den Rucksack mit ihnen. Die Stapferei geht gut voran, die Tritte sind fest und griffig. Das kann man hier sicher schlechter erwischen. Ein paarmal muß ich noch stehenbleiben und schnauben, aber die Kollegen feuern mich an und so sind auch die letzten Meter gleich geschafft.

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Aufschlag Gipfel! Rumerspitz`im Winter, das ist schon was besonderes, das kann man jetzt spüren. Wir freuen uns wie die Schneekönige. Aber noch ohne dem Ander, der ist das Schlußlicht. Ehrlich gesagt, ich habe nicht gerechnet, daß er noch daher kommt. Aber man kann sich täuschen. Schon ist er in Sicht und nun kann auch ich ein paar Anfeuerungsrufe tun. Yeah Ander, come on, you will do it!! Schon ist er da und wird umarmt. BERGHEIL !!! Ein anwesender Solo-Kollege am Gipfel lichtet uns ab – Gipfelfoto muß sein:

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Tom hat ein Thermometer am Rucksack: -25°. Zum lange herumrasten ist das zu frisch. Die Füßler brechen wieder auf zu Ihren Brettln, ich – als einziger mit Schi – rutsche vorsichtig hinunter. Von Fahren will ich nicht reden. Sicherheit geht vor und so gut war der Schnee auch wieder nicht. Trotzdem bin ich wesentlich schneller (und gefühlt auch sicherer) unten als die anderen.

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Herrichten zur Abfahrt. Der Gipfelhang wird schön verziert, diese 150 Höhenmeter bis zum Warteplatz sind wohl das Bonus-Highlight des Tages.

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Dann noch einmal um die Ecke und ein weiterer Powderhang begrüßt uns, bevor der Schnee langsam eine Kruste kriegt. Noch ganz kompakt fahrbar und nicht unbedingt Bruchharsch, aber doch kein richtiger Puderpulver mehr.
Dann zieht sogar noch Nebel herein und will uns die gute Laune vermiesen, es gelingt ihm aber nicht. So eine tolle Tour ist uns gelungen, mit einer so bärigen Truppe, unter den vermeintlich schlechten Vorzeichen, das nimmt uns niemand mehr.

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Wir würgen uns zur Rumer Alm hinunter, die man kaum aus dem Schnee herauskennt und feiern unseren Erfolg bei Kasknödln, Würstlsuppe und Kuchen mit Kaffee.

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Die Abfahrt auf der Rodelbahn bis zum Auto war noch Pflicht, bevors wieder ins Warme ging, zum Bericht schreiben vor den Blechtrottel.
Jetzt bini erst happy.

Giggi, 4.2.2012

Check das Video vom 04.02.2012

Check die Fotos – Skitour Rumer Spitze, 2454 mtr

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