Schi

Thaurer Jochspitze, 2.306 mtr

ums vorweg zu sagen: der Tourname müßte ja eigentlich – so wie der höchste Gipfel und das Finale der Tour „Stempeljochspitze“ heißen. Aber weil wir ja noch nie auf der Thaurer Jochspitze waren, ist die Schlagzeile nun eben Thaurer Jochspitze. Und, weils so schön war, haben wir gleich die Gleirschspitze am Weg mitgenommen. Gedacht eigentlich als „Kreuzerlsammel-Giebel“ – geworden ist drauß eine elendiglich lässige Variantenabfahrt, östlich vom Gipfel hinab ins Mühlkar unterhalb der Mandlspitze.
Also los, mit der ersten Bahn pfeifen wir aufs „Kar“. Einige andere mit uns, so einen wertigen Tag muß man nutzen. Die einen nehmen von der Hafelekarspitz`die steile Rinne, die anderen umfahren die Rinne und gehen vom Götheweg in die Route. Steve und ich kurven aber einen zweiten Bauch vom Götheweg aus

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und kralen ein Stück hinauf auf den Grat,

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bis man in die Scharte abfahren kann, die zur Gleirschspitze führt. Schon hier merken wir deutlich, daß nördlich des Grats Pulver und südlich davon Firn zu finden ist. GENIAL !!! Und immer ein Blick auf Innsbruck dabei. Wie geil ist das denn??

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Vom Bödele weg wuchten wir die Schi auf den Rucksack und stapfen die 15 Minuten zum Gipfel hinauf. Oh wie schön!

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Und weil die ursprünglich angedachte Weiterfahrt teils aper war, spechtelten wir östlich vom Gipfel hinab und konnten eine herrliche Pulverflanke erkennen, die nordöstlich ausgerichtet ist und deshalb den Powder geradezu konserviert hat. Die Schi waren eh noch am Rucksack, also, aufschultern und einige Meter abstapfen, zur Einfahrt ins „little Paradise“.

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Steve querte gleich ganz nach rechts, in sein kleines Wunderland – ganz nach dem Motto: „no friends on powderdays“ – recht hat er gehabt. Ich selber blieb weiter links und so suchte sich jeder von uns seinen eigenen Run hinab. Ich kann zusammengefaßt nur sagen: 200 hm Happyness und besser als alle Drogen zusammen, die ich kenne.

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Am  Ende des  Schwungfestes mußte ich laut juchzen. Steve kam auch daher, nicht ohne vorher in der Bruchharschzone „das Gleichgewicht zu verlieren“.

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Aber, unsere gemeinsame HANGVERZIERUNG konnte sich sehen lassen:

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Weiter marschieren wir über die Mandlscharte und freuen uns auf die bevorstehende – nun Firn – Abfahrt. Runter, zisch zisch und weiter glimmen wir unterhalb von der Rumer Spitze Richtung Osten.

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Ein paar Kollegen sind gerade im Aufstieg auf die RS von Norden. Nachdems zu flach wurde, auffellen Nr. 2 und Weitermarsch gen Thaurer Jochspitze. Die Geherei geht leicht vom Fuß und flugs sind wir schon mitten in den Spitzkehren auf unseren 2. Gipfel. Oben weiter haben die Vorspurer die Schi ausgezogen und sind weitergestapft, ich habe das nicht getan, sondern dem Steve eine feine Schispur angelegt.

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Ein paar Kehren weiter sind wir oben. Auf der Thaurer Jochspitze fühle ich mich halt sowieso wohl 😉
Nach einer kurzen Rast tretteln wir wiederum ostseitig hinab und folgen den Spuren unserer Vorgänger. Aber, unerwartet ist unter den 10-20 cm Pulver nur Fels und Geröll zu finden und so graschelt es ziemlich, bis wir endlich ein paar Nette Halbachter zaubern können. Das zweite mal heute staubts wie nix und wir freuen uns wie die Schneekönige.

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Die dritte Auffellnummer folgt. Gemütlich gehts Richtung „Stempel“, noch in der Sonne und den schön aufgefirnten Südhang entlang. Ich schnaube hinauf, es mag nicht mehr so recht. Und von Nordwesten zieht es zu, Schnee-und Graupelschauer begleiten uns, als wir am Gipfel eintreffen. Zügig rüsten wir um und es gelingt uns, dem Wettergammel zu entfliehen und ein paar nette Firnzischer Richtung Stempeljochscharte zu retten. Die Stempelreissn hinunter konnte man dann pro Schwung rechts stauben lassen, während es links zischte. Gewaltig. Dann queren wir möglichst weit oben rechts hinaus, um die Schiebestrecke und den kleinen Gegenanstieg aufs Issjöchl zu sparen. Gelungen – gerade noch schaffen wir den Übergang. Dann fängts richtig zum prascheln an.
Bis zu den Herrenhäusern versumpfen wir, während es zusätzlich noch schifft. Bärig – aber macht uns nix. Von dort gehts dann am Rodelweg relativ gepflegt hinaus Richtung Magdalena.

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Die große Lahn am Bettelwurfeck überklettern wir und können dann sogar noch einige hundert Meter fahren.

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Die letzten 25 Minuten marschieren wir hinaus zur Bushaltestelle in Absam, wo  – Glücksfügung – der Bus uns schon nach 5 Minuten abholt und zum Löwenhaus bringt. Dort muß Steve eine Karte auf die Hungerburg lösen. Aber Achtung: man erwartet nicht etwa, daß man WAHLWEISE Papiergeld, Münzgeld oder vielleicht eine Kreditkarte/Bancomatkarte hat. Nein – es kann am Automat nur bargeldlos bezahlt werden!!! Na super – wem fallt denn sowas ein???? Gottseidank hat uns eine nette Wienerin eine Karte ausgedruckt und wir konnten sie ihr bar bezahlen. Somit war auch Steves Jungfernfahrt mit der neuen Zaha Hadid Bahn gerettet. Oben ein weiteres „juhui“ – „servus“ und „aufwiedersehen“ – und jeder ging seine Wege. Ich zuerst zum Computer, Bilder schauen und verarbeiten.
Fazit: extrem wertiger Tag, Firn im Süden, Powder im Nordosten, zwei neue Gipfel, schöne Runde, angenehme Gesellschaft und ein ausgenutzter Tag vom extrafeinsten – Grazie für ALLES !

Giggi, 24.3.2012

 

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