Birkkarspitze, 2.749 mtr

Der Wecker schellte schon sehr zeitig (4:15 Uhr) – ich wollte nämlich zu Sonnenaufgang in Scharnitz aufbrechen. Das gelang mir recht gut, um 6.20 Uhr radelte ich in die Dämmerung, mit jedem Tritt wurde es ein wenig heller. Nach 2:25 traf ich am Karwendelhaus ein. Die Zeiten in verschiedenen Berichten waren sehr ähnlich/gleich, und halfen bei der Tourenplanung. Idealerweise fuhr ich mit den Radlschuhen, die Bergschuhe band ich zusammen und ließ diese wie Satteltaschen über dem Rucksack links und rechts,  an kurzen Schuhbändern, hängen. Zudem zog ich mir über das Wanderbeinkleid einfach die gut gepolsterte  MTB-Hose, was recht angenehm war.

Beim Karwendelhaus rüstete ich um und freute mich, dass ich die Tour als Tagestour machen konnte und mir das Hüttengewühl nicht die Laune verderben würde.

Wie immer bei langen Touren besann ich mich auf Langsamkeit. Die Geduld, die man haben muss, um ein weit entferntes Ziel zu erreichen, kann man lernen. Während des Aufstieges träumte ich von der Schitour auf die Birkkarspitze, die wohl bald – in einem Frühjahr – folgen wird. Eine der  Schlüsselstellen wird dann wohl der finale Aufstieg in den Sattel bei der Birkkarhütte sein.

Von dort bis zum Gipfel kann es bei Schnee und guten Stapfen vielleicht sogar einfacher – wenn aber nicht schwieriger im Winter wie auch im Sommer sein. Mit der erwähnten Geduld traf ich bei der Birkkarhütte ein und verstaute die Stöcke. Von dort war es in kurzer Zeit geschafft, ich hatte das Ziel erreicht.

Bedrohlich formten sich bereits gegen 11.30 Uhr Quellwolken, was mich zu einem raschen Aufbruch zum Abstieg anspornte. Wieder zurück beim Karwendelhaus gönnte ich mir einen großen “Apfel-Leitung”und einen “Birneler” – und feierte mit mir selber den Gipfelsieg. Danach haute ich mich erneut auf die Begn und der Flow war so gut, dass ich eine Hetz hatte, zögernde E-Biker talauswärts abzuhängen. In sprichwörtlicher Windeseile war ich wieder beim Auto. Sehr zufrieden ging es nach Hause.

Hilli, 12.9.2020