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Transalp 2025: Alpe – Adria Radweg

Transalp: Alpe – Adria Radweg

Vom Faakersee nach Grado; 200km, 850hm in 2 Etappen

Etappe 1: Faakersee – Carnia, 85km 500hm

Wir starten von Drobollach am Faakersee Richtung Faak am See und biegen dort in den Sankt Stefaner Weg – den Alpe Adria Radweg ein. Weg von der Straße, weg vom Lärm, weg vom Stress :-). Weiter geht’s bis Finkenstein und Müllern, bis wir in Müllern das erste mal die Gail erreichen bzw. überqueren. Der Gail entlang folgend, verabschieden wir einige feine Kilometer, bis wir den „Gailtaltrail“ in Richtung Arnoldstein verlassen. Von Arnoldstein arbeiten wir uns hoch nach Maglern und weiter nach Thörl, bis wir dann bei dem ehemaligen Thörl-Maglern Passübergang, Österreich verlassen und volley in Italia aufschlagen. 

Start in Drobollach

Hier geht der Radweg abseits der Bundesstraße steil nach oben. Jetzt spüren wir das Gewicht unserer Radtaschen so richtig. Haben wir doch wieder unsere 2 x 25 Liter Bags randvoll mit schönen Dingen, die wir täglich brauchen. Vom Werkzeug bzw. Pannenset mal ganz abgesehen. Der Radweg ist in diesem Abschnitt recht abwechslungsreich. Geht es doch immer auf und ab, oberhalb der Bundesstraße bis Coccau di Sopra. Hier umfahren wir im großen Bogen die Ortschaft und fädeln anschließen wieder auf den Radweg bis Tarvis ein. 

Pause in Tarvis 

Der Radweg wechselt ständig die Position, einmal links, einmal rechts der Autobahn. In Ugovizza radeln wir an einem Pumptrack vorbei. Aufgrund des bescheidenen Wetters ist allerdings nichts los. 

kurz vor Carnia

Wir brettern den Radweg weiter bis Pontebba. Hier füllen wir am Dorfplatz beim hiesigen Brunnen unsere Radflaschen auf. Bei dieser Pause haben wir ganz nett etwas zu schauen. Pausiert doch eine ca. 30 köpfige E-Biker Gruppe neben uns. Das fertig machen für den Start ist ein Schauspiel der besonderen Art mit Schmunzel-Faktor. Ständer vergessen einzuklappen, zu wenig Abstand zum Vorderen, plötzliches wieder bremsen, hinten Auffahren und der gleichen mehr :-).

Nach frisch gestärkten Lachmuskeln machen auch wir uns wieder bereit für die nächsten Kilometer. Bis Pietratagliata , Saletto, Dogna, Chiusaforte. Hier geht es auf der alten Bahntrasse weiter. Recht spannend sind die Bahnbrücken, welche mit Gitterrosten getuned wurden. Dadurch hat man das Gefühl, man wird ferngesteuert, das Lenken fühlt sich seltsam an. Motorrad Fahrer kennen den Effekt von Längsfräsungen auf dem Asphalt. Weiter nach Ponte, hier um’s Eck und dann die letzten Meter bis Carnia.

Hotel Carnia: Ilona mit PeziBär 😉 

Hier beziehen wir im Hotel Ristorante Carnia ein feines Zimmer. Beim Abendessen und einem Glas Wein, lassen wir den Tag nochmals Revue passieren und diskutieren noch die eine und andere Szene mit unseren E-Biker Freunden.

Etappe 2: Carnia – Grado, 115km 300hm

Nach ausgiebigem Frühstück packen wir wieder unsere 4 x 25er Radtaschen. Dies ist immer ein besonderer Leckerbissen, sollte doch das vermeintlich wichtige Material oben auf, um rasch bei der Hand zu sein. Meist stellt sich im weiteren Verlauf heraus, dass aber das weiter oder ganz unten verstaute, benötigt wird. Jeder Rucksack Packer kennt dieses Phänomen :-).

Auf den Spuren der alten Römer
in Venzone

Bei recht bescheidenem Wetter mit Regenjacke und Knielingen bewaffnet, geht’s los. Bis Nuova Portis rollen wir recht angenehm. Kurz vor Venzone geht es vom Radweg runter in die Altstadt von Venzone. Kurze Besichtigung, sind doch hier Spuren der alten Römer zu erkennen. Befestigungswall, hohe Mauern, Aussichtstürme und dergleichen. Bemerkenswert in Anbetracht der damaligen Zeit. Weiter auf einem Abschnitt der alten Bahntrasse bis Ospedaletto. An der Fornace Copetti machen wir Pause.

Fornace Copetti – selbst fotografiert
Fornace Copetti – aus dem Internet geklaut, ein Ofen der zur Herstellung von Kalk diente

Erinnert mich an Ospedaletti, aber das ist in Ligurien, in der Nähe von San Remo. Da waren wir letztes Jahr mit den Rädern, nur so nebenbei. Weiter nach Gemona und dann im Zick Zack weiter nach San Floreano. Im selben Stil mit viel Umweg auf Kosten von wenig befahrenen Straßen weiter nach Vendoglio-Carvacco. Kurz vor Ara Grande stehen wir dann im wahrsten Sinne des Wortes das erste mal an. Ist doch der Radweg unter der Autobahn hindurch, durch eine nicht passierbare Baustelle blockiert. Also alles wieder retour und auf der Landesstraße hoch nach Ara Grande und auf der anderen Seite von Ara Grande wieder alles nach unten. Wieder Hin und Her bis Felletano und weiter nach Morena. Weiter nach Tavagnacco und durch Feletto Umberto hindurch.

Pause in, ich glaube Feletto
Mitten in Udine auf der Suche nach dem „richtigen“ Radweg
La chiesa di Felettano, Die Kirche Mariä Geburt in Felettano

Bald danach sind wir in Udine. Hier den Radweg mitten durch das Zentrum folgend, mit kurzer Sightseeing Tour im Zentrum. Nach Udine weiter auf Schotterabschnitten bis Pradamano. Den muss ich erwähnen: Selvuzzis mit der Villa Deciani. Wieder im Zick Zack weiter bis Palmanova. Erst jetzt sehe ich auf Google Earth die Ansicht des Ortes, genial. Sie wurde am Ende des 16. Jahrhunderts als Planstadt angelegt.

Palmanova, aus der Vogelperspektive, voll genial guckst du auf Google Earth

Jetzt weiter dem asphaltierten Radweg folgend bis Strassoldo und Cervignano del Friuli, dann weiter bis Terzo d‘ Aquileia. Erste Wahrnehmung unseres Ziels in Form eines Kanales. Weiter im Tretrhythmus geradeaus bis Belvedere. Ein kleiner Hacken mit Richtungskorrektur Richtung Süden und wir sehen erstmalig das Meer mit der Lagune.

Ein Stück unter Pradamano
da geht’s lang, mit Gelato
In Terzo d‘ Aquileia, erste Kontaktaufnahme mit der Lagune, naja, wenigstens ein bisschen
Grado (fast) erreicht

Die letzten Kilometer sind nur Straße und parallel dazu der Radweg, beeindruckend. Bis Grado sind es noch knapp 4 Kilometer welche schnell erledigt sind. Um den Kreisverkehr herum, zweite Ausfahrt Richtung Zentrum, am Hafen vorbei und in die Altstadt zur Via Marina, wo wir im Hotel Fonzari ein feines Zimmer nehmen.

Am Abend wird ganz fein mit neapolitanischer Pizza und Wein gefeiert. Die 115 Kilometer möchten detailliert besprochen werden. Ein schöner Abend, er wird uns gut in Erinnerung bleiben. Die nächsten Tage verbringen wir bei angenehmen Temperaturen mit Sonnenbaden am Strand, Chillen, Genießen, Einkaufen und dergleichen mehr. Ja sogar einige (Kilo)Meter Schwimmen in der flachen Meeresbrandung sind noch drin. Ein Spätsommertag in der Strandbar bei Cola, Lemon Soda, Toast und Spaghetti wird heute besonders genossen.

Etappe 2½ Rückreise mit Bus bis Villach: Villach – Drobollach 11km, 150hm

Unsere Rückreise bewältigen wir mit dem Reisebus direkt von Grado bis Villach Hauptbahnhof. Unkompliziert, mit Online Vorausbuchung, reservierte Sitzplätze, reservierte Radplätze im großen Anhänger, perfekt. Um 85.- € pro Nase, stehen wir nach 3 Stunden am HBF in Villach. Dort wieder die Radtaschen verstaut und für die letzten Meter fertig gemacht. Nach der langen Autofahrt gehen die ersten Meter nicht wirklich geschmeidig von den Beinen. Ab der Bruno Kreisky Straße sind die Waden dann aber warm getreten und es geht voran. Immerhin werden bei bescheidenem Wetter 11km und 150hm vernichtet. In Drobollach packen wir sämtliche Utensilien ins Auto und treten die Heimreise an.

Rückreise mit dem „Oberkofler“ sehr angenehm und unkompliziert

reservierter Platz für uns 2 und die Räder

Zusammenfassung

Wer glaubt es gehe nur bergab, der hat sich getäuscht. Wer glaubt es gehe nur von Nord nach Süd, der hat sich auch getäuscht 🙂 nicht schwierig die Strecke aber trotzdem 200km und 850hm mit 50l Gepäck am Rad.

Der Radweg vom Faakersee bis kurz vor Udine ist recht gut beschrieben. Auf Grund der Tatsache dass ab Törl-Maglern bis Ospedaletto eigentlich dem Tal entlang gefahren wird, ist dies auch ohne Navi problemlos machbar. Ab Gemona ist der Radweg dann weniger gut gekennzeichnet. Sogar dem geübten (Navi)fahrer kann der eine und andere falsche Abbieger passieren. Ab Udine auf jeden Fall genau schauen, wo der nächste Hinweis zu finden ist. So können Meter und Zeit gespart werden. Ein Rennrad als Reisemittel kann ich an dieser Stelle nicht empfehlen, kommen doch immer wieder unbefestigte Abschnitte welche mit z. B. Gravelbike wesentlich entspannter genommen werden können. Wir verwenden für unsere Reisen Hardtail MTB’s mit schwacher Stollenbereifung, hat sich bereits mehrfach bewährt. Die im Netz kursierenden Navi Tracks sind ev. nicht am aktuellen Stand was den wirklichen Radwegverlauf betrifft ;-). Rückreise mit Busunternehmen Oberkofler bis Villach HBf (auch bis Salzburg HBf möglich) sehr zu empfehlen. Stressfreie Reise im Vergleich zur Bahn.

60er Gang waren Ilona und Andreas (Fuzzi)
25.09. und 26.09.2025 Treten, 27.09. bis 29.09. Abhängen, 30.09. wieder Treten, noch einige Impressionen.

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