Absamer Klettersteig auf die Bettelwurfhütte

Absamer Klettersteig auf die Bettelwurfhütte

davon, daß dieser neue Steig gebaut wird, habe ich schon gehört. Aber dass er urplötzlich schon fertig ist, habe ich erst vor wenigen Tagen mitbekommen. Ganz genau ist eine Begehung seit 27.7.2011 möglich. Die offizielle Eröffung mit Feier ist  am 20.8.2011 um 15.00 Uhr auf der Bettelwurfhütte. Ich möchte nun nicht langweilen mit einer Steigbeschreibung, die kriegt man am besten hier.

Was ich erzählen möchte, ist unsere persönliche Erfahrung von heute. Als benötigte Zeit sind 4,5 Stunden angegeben. Das ist wohl großzügig, aber nicht ganz unangemessen. Freilich wird es schnelle Füchse geben, die in 2 Stunden oben sind, andere brauchen vielleicht 5. Wir selbst haben 3,5 vom Auto bis zur Hütte benötigt, das hats aber auch sein dürfen. Fotografieren unterwegs muß ja auch noch erlaubt sein! Was nicht täuschen darf, ist die mit „C“ angegebene Schwierigkeit, die – technisch gesehen – sicher in Ordnung geht. Aber dadurch, daß sich der Steig gehörig in die Länge zieht, verdient er sich wahrscheinlich wegen der Länge eher ein „C/D“. Die Kondition ist ganz schön gefordert. Und wenn es einem so geht, wie uns heute, nämlich daß es nach dem 2. Drittel anfängt zu regnen was nur geht, dann raten wir, sich warm anzuziehen.

Hannes in der „Schlüsselstelle“ – hähä

Überhaupt, es sind einige Passagen auf Reibung zu begehen, die werden ganz schön unnötig, wenns naß wird. Und es sind viele Stellen erdig, also, da ist Regen echt keine Hilfe, im Gegenteil, die Schwierigkeit wird einen Tick höher. In Summe habe ich im Kopf, daß die Unternehmung durchaus anspruchsvoll war und nicht unterschätzt werden sollte.

Soviel zum Steig. Was uns zwei (Hannes und mir) Klettersteiglern den Tag noch verkürzt hat, war der Paralellaufstieg vom Jemie. Er ist den Normalweg rauf und hat auf uns in der Hütte gewartet. Ein gemütliches Mittagsmal und ein zünftiger Ratscher waren da natürlich vorbestimmt.

Mit gut gefüllten Bäuchen machten wir uns gegen 12.45 Uhr an den Abstieg. Omeih, es hat gschifft, was lei owagangen is (ooops, hochdeutsch geht anders…..). Gut eingepackt machten wir uns auf und staunten, wieviel Wasser von oben die Hänge herunterstürzte. Jede Rinne, die üblicherweise trocken ist, war gefüllt mit einem reißenden Bach. Beim zweiten Übertritt mußten wir tief ins Wasser um überhaupt passieren zu können. Nach kurzem zögern hat jeder einzelne von uns den Brückenschritt gewagt. Ganz ohne war das nicht.

Der Steig machte weiters keine Probleme, wollte aber behutsam begangen werden. Aufgrund der Nässe war alles extrem rutschig. Unten, wo die große Schottermure abging, fuhren wir ein Stück ab und suchten den alten Steig. Dem entlang noch ein Stück und eine weitere Abfahrt im Schotter folgte. So kamen wir im Nu auf den markierten Weg zurück und waren alsbald beim Auto. An mir und im Rucksack war kein einziges trockenes Teil mehr. Das Wasser kam durch jede Ritze.

Trotzdem, wir freuten uns wie die Rohrspatzen über die durchgeführte Tour. Es war vielleicht die gleiche Freude, die ein Kind hat, wenn die Mutter ihm erlaubt, daß es bei Regen hinaus darf und „Lacken planschen“……

Haha, Schönwettertour kann jeder…….

Ein Dank an die Partner Jemie und Hannes, es war wieder mal Klasse. Bergheil!

Giggi, 7.8.2011