Bremer Hütte, 2.414 mtr
Schon im Oktober 2013 wollten wir auf die Bremerhütte wandern. Damals hatten wir uns aber verstiegen (don`t laugh!!), weil wir die Bergräder bei der Materialseilbahn deponierten und den von dort wegführenden Steigen folgten, die mitten im “Niemandsland” endeten. Wir fanden damals zwar auf den richtigen Steig zurück, waren aber aufgrund des Umwegs und der Stacklerei im Gelände nicht mehr motiviert genug und gingen nur bis zu dem Hüttchen auf der Hochebene.
Aber gestern, da waren wir beide gespannt wie die Federn. Und MarTina war sofort begeistert, als ich eröffnete, dass wir die “offene Rechnung begleichen gehen”. Wir nahmen wieder die Bikes mit, nicht, weil das Verhältnis für eine Bike-Hike Tour 100% richtig ist, sondern weil es pipifein war, die letzten 4 km zum Parkplatz hinunterzugleiten, anstatt mit über 1000 Abstiegsmetern in den Beinen nochmal 45 Minuten auf dem Forstweg hinab zu hatschen.
Die Radlerei bis zum Steig war flugs erledigt, wir sperrten ab und trabten sofort weiter.
Und wenn da und dort steht, dass die Gehzeit 4 Stunden beträgt, weiß ich jetzt, warum. Der Pfad schlängelt sich unaufhörlich und stetig steil den Wald hinauf. Den Wegerbauern sei Dank, fühlt es sich manchmal an, als stiege man eine Treppe hinauf. Nur, DIESE Treppe würde, rechnet man es um, in den 480. Stock führen. Und wer wissen will, wie sich das anfühlen könnte, soll das nächste Hochhaus nehmen und mal in den 10. Stock gehen. Ja, 48 Mal in den zehnten Stock, dann bist Du auf der Bremerhütte. Die Wegmeter noch NICHT mitgerechnet.
Als wir die letztes Jahr erreichte Hütte passierten, hat mich MarTina vorsichtig gefragt, ob es noch lange dauert. Natürlich nicht, meine Standardaussage ist ihr wohl bekannt und nie falsch: “so lang wias war, ischess nimma”. Weiter ging es steil und mit vielen Stufen hinauf auf den Grat, der sich zur Hütte zieht. Leider gaukelte einem das Gelände immer wieder vor, dass es nach der nächsten Kuppe soweit sein wird, die Hütte zu sehen. Alles war gut, bis der gelbe Wegweiser kam, “Bremer Hütte, 45 Minuten”. Aua, das tat weh und war erklärungsbedürftig. “Stimmp nit, was da steht, de liagn lei!!” hat aber dann leider auch nicht geholfen…….Dann wurde es sogar mir lange genug und ich freute mich zusammen mit MarTina, als wir endlich das Ziel sahen.
Entschädigt für den mühevollen Aufstieg hat und das leckere Essen (im Angesicht des ewigen weißen Goldes) und die freundliche, flotte Bedienung.
Tirol isch decht lei oans!! (im Salzburgerland auf dem Riemannhaus, könnten sie sich eine Scheibe abschneiden: SO BEDIENT MAN GÄSTE, wie auf der Bremer Hütte!!). Mit (fast zu) vollen Speichern starteten wir gegen 14.45 Uhr Richtung Tal. 2 Stunden später waren wir bei den Rädern (die Gott sei Dank noch da waren) und genossen das, für was wir sie mitnahmen. Die müden Beine fühlten sich sehr verwöhnt.
Giggi, 28.8.2014