Berg

Langtalereckhütte (nrunde), 2.480 mtr

Die Überlegung, ins hinterste Ötz- (bzw ganz richtig gesagt: Gurgler) tal zu fahren, verursachte anfangs gar nicht so angenehme Gefühle, wie sich das Vorhaben schlussendlich verdiente. Die lange Autofahrt und die Aussicht, “was Bequemeres” zu erhaschen, ließen die Tour nur langsam Wirklichkeit werden. Wären da nicht noch die 2 Gutscheine für die Therme Längenfeld gewesen, die es  noch einzulösen galt. Eine dazu kombinierte Übernachtung ließ die ungeliebte Fahrerei rentabel werden.

Da hatte es nur mehr ein Ziel gebraucht. Dies war auch schnell gefunden, die Langtalereckhütte mit Ihren wenigen Aufstiegsmetern schien ideal. Zudem gab es die Möglichkeit, zu verlängern, nämlich auf das Hochwildehaus (auf 2.883 mtr). Noch knappe 500 mtr dazu, das war eine gute Aussicht, sogar eine zweite, bis dato noch unbesuchte Schutzhütte, ins Sammelalbum zu bekommen.

Als wir in Obergurgl ankamen, parkten wir hektisch bei der Kirche und berappten €  8 als Tagespauschale. Dann aber trabten wir gemütlich los und irgendwie führten eh alle Wege in die richtige Richtung. Zuerst sollte die Schönwieshütte, die derzeit umgebaut wird, erreicht werden. Enttäuscht kamen wir zur Baustelle und schauten, dass wir diese unansehnlichen Bilder nicht länger ertragen mussten. Als nächstes klopfte mein Herz, als wir die Abzweigung zum Hangerer (3.020 mtrI) erreichten und diesen in 2,5 Stunden besteigen hätten können. Wir folgten aber dem Hüttenzustieg und bestaunten den Familienvater, der einen breiten Kinderwagen für (seine) 2 mühsam aufwärts bugsierte.

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Nach gemütlichen 2:10 Min. kamen wir an der Hütte an. Obgleich es noch nicht einmal 12e geschlagen hatte, waren MarTina und ich sehr hungrig und freuten uns  über Käsknödel und Röstkartoffel. Beim Kartenstudium fiel mir dann auf, dass das Hochwildehaus gar nicht so billig herging, wie gedacht. Um dort hin zu kommen, muss man nämlich zuerst gute 100-150 hm absteigen, die natürlich auf der anderen Seite als Aufstiegsmeter addiert werden müssen. Weiters würden sich die Gegenanstiege ZUM Hochwildehaus auch im Abstieg WIEDER zusätzlich zu Buche schlagen. Da wir aber möglichst nicht auf dem Aufstiegsweg zurück wollten, frugen wir den (sehr zuvorkommenden, netten) Wirt um Rat. Er empfahl, Richtung Hochwildehaus abzusteigen, aber vor der Bachquerung weiter dem schwach mit Pfählen und Farbklecksen markierten bzw ausgeprägten Steig zu folgen. Dieser Steig verläuft entlang (bzw. oberhalb)  der Gurgler Ache, etwa 200 Höhenmeter unterhalb des Zustiegsweges zum Ramolhaus und mündet in diesen Weg auf 2.300 mtr, beim “Kuppele” (lt Karte “Küppelealm, 2.303 mtr).

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Nachdem wir auf diesem Steig einige Male sehr hart weitere Markierungen oder Pfähle bzw Steinmandln gesucht hatten, verstanden wir auch den Hinweis vom Wirt besser: “Fuasskrank seids eh nit, dann geats lei unten aussi”. Ich muss bestätigen, wer gerne dort geht, wo nicht alle gehen und ein wenig Gespür für die Wegfindung hat, dem kann ich diesen Abstieg sehr empfehlen. 

Als wir schließlich Obergurgl größer und größer werden sahen, war es uns auch sehr recht. Die Fußsohlen brannten und die Wadln zwickten mittlerweile ganz nett. In Summe schienen zwar 800 Aufstiegsmeter keine besondere Herausforderung darzustellen, aber die zusammengezählten fast 20 (!) Wegkilometer, machten uns zu müden aber glücklichen Hüttenwanderern.

Und die Fahrt talauswärts dauerte dann auch nicht mehr so lange. Blieben wir doch in Längenfeld bei der Hinfahrt schon stehen und loggten uns für die Übernachtung im Thermenhotel ein. Sauna, schwimmen, herrlich Abendessen und ein tolles Frühstück rundeten unseren gelungenen Ausflug ab.

Giggi, 10.8.2015

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