Klettern

Sentiero di Val Scura

Schon im Juni hatten wir uns an der Schlucht versucht. Damals – man mag es kaum glauben, verfranste ich mich bei der Anfahrt schon derart, dass wir eine gute Zeit nur damit verbrachten. So gehts, wenn man 2 Täler vor sich sieht und vermutet, dass man ins linke muss, aber es ist das rechte. Diesmal sollte das nicht passieren, fast – beim Bahnhof in Levico Terme – begann das Drama aber (fast) von Neuem, Handy sei Dank, ließen wir uns dann von Herrn „Maps“ sicher hinleiten (wer jetzt nach Gendern giert, FÜR MICH IST MAPS EIN HERR! Over!! Vom Campingplatz bis zum Ausgangspunkt waren es weniger als 5 Km, zum Ende hin sanft aufsteigend. Die Räder parkten wir genau am Abzweig zur Hauptstraße.

Der Weg durch die Schlucht war kurzweilig und querte einige Male den Bach. Manchmal sahen wir alte Wegteile – auch auf der anderen Seite des Wassers – die wir aber Dank der klaren Markierung nie erreichten. Die erste Hälfte der Strecke war eine gemütliche Wanderung mit viel Gelegenheit, die aufregende Umgebung, das klare Wasser und Felsformationen zu bestaunen, die von urgewaltigen Faltungen zeugten.

Der zweite Teil gibt mehr eines Klettersteiges her. Wir hatten keine Ausrüstung dabei und fühlten uns so aber immer noch sicher und wohl. Nach dem Passieren des Rastplatzes mit Bank bei der Grottenartigen Quelle, ging es immer anregend auf und ab bis zu der letzten Megaleiter, unten etwas bauchig. Danach kommt nach einer schönen Bachstelle – der Wasserfall. Dann wars nicht mehr lange und wir stiegen merklich aus der Schlucht aus und in ebenes Waldgelände.

Was zum Schluss verwirrte, war die Wegfindung zum Ausgangspunkt. Anfangs noch klar ersichtlich (Weg Nr 202 – Richtung Lochere), mussten wir immer wieder auf der Asphaltstraße (wohl die Kaiserjägerstrasse – die wir nicht als solche wahr nahmen) dahinwandern. Bei doch einigem Ausflugsverkehr, hauptsächlich von Motorrädern und Sportwägen, war das teils sehr unangenehm. Die in der Recherchelektüre beschriebenen Abschneider durch den Wald konnten wir anfangs noch gut finden, es war aber störend, dass wir immer wieder auf der besagten Asphaltstraße landeten. Irgendwann stiegen wir WIEDER von der Straße in den Wald ab und ich deutete das Schild „Lochere“ vermutlich falsch (das uns auf der Straße halten wollte) und wir stiegen im Wald ab Richtung Caldonazzo. Letztlich bescherte uns das einen Fußmarsch im Tal von etwa 5 km bis zu den Rädern. Wären wir weiter auf der Straße geblieben und bereits in der Höhe Richtung Lochere gewandert, hätten wir uns einige KM und Aufstiegsmeter gespart.

Wir kamen müde bei den Bikes an und die Rückfahrtsroute führte uns dann noch, wie zur Belohnung, ein Stück auf den Radweg Valsugana: Levico – Borgo – Primolano – Trentino, Dolomiten – Italien. So fanden wir ein nächstes Projekt für einen zukünftigen Aufenthalt.

Und einen ganz besonderen Vermerk verdient meine FRAU! Sie hat kein einziges mal gequiekt oder gejammert, ob der Tourlänge und den doch nicht unwesentlichen Gesamtkilometern + Aufstiegsmetern. BRAVO MarTina 🙂

Hilli, 8.10.2023

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