Schi

große Ochsenwand, 2.700 mtr

die große Ochsenwand wird ja den meisten nur im Zusammenhang mit dem Schlicker Klettersteig ein Begriff sein.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, sie als Schitour zu meistern. Ein wenig fanatisch muss man aber sein.

Der Wetterbericht hatte es mir nicht einfach gemacht. Von einer klaren Nacht wurde NICHT berichtet. Daher galt es wie so oft,

“schaun wir mal-umdrehen können wir immer”. Schon am Weg zur Kemater Alm sah ich aber, dass der Himmel blau war.

Zumindest die halbe Nacht muss klar gewesen sein. Das bestätigte sich bei den ersten Schritten mit Schi. Diese konnte ich wenig

nach der Kemater Alm, etwas oberhalb der ersten Bachquerung, schon anschnallen.

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Noch nicht perfekt durchgefroren, aber doch

mit einem brauchbaren  Deckel versehen, der, je weiter man nach oben kam, immer stabiler wurde. Oberhalb der Adolf Pichler Hütte war es dann

das reinste Vergnügen, am Fuße der großen Wände zu marschieren.

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Bei den riesigen Brocken im Tal bog ich dann nach links in eine

schöne Rinne Richtung Grat ab, die weiter oben in einen kaminähnlichen Schlurf mündete, den ich stapfend überwand.

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Dann folgte noch eine kleine Stufe, bevor ich direkt am Grat angekommen bin. “Giebel in Sicht!” sagte ich zu mir selber, und

musste schmunzeln. Noch einmal versuchte ich, mit den Latten weiterzukommen. Nach zwei Spitzkehren errichtete ich aber dann

doch Schidepot und stapfte zu Fuß weiter.

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Im Schnee auf der der Schlick zugewandten Seite sank ich knietief und mehr ein und der

Quergang machte keine “schönen Gefühle”, aber bald war ich wieder mehr auf der Gratschneide, dort war es stabiler. Der finale Auf-

schwung zum Gipfelkreuz war ganz schön steil, ich konnte ihn aber dank der mitgenommenen Steigeisen sicher bewältigen und wuchtete

mich noch zwei mal über mannshohe Verwehungen. Nach 3,5 Stunden war es (und ich) geschafft. Ich stand auf dem Gipfel der Großen

Ochsenwand. Herrlich.

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Ich hielt mich gar nicht lange auf und brach gleich wieder zu den Schiern auf. Meine eigenen Stapfen halfen sehr

und im Nu war ich unten. Nach dem umrüsten und Zeugs verstauen freute ich mich auf die Abfahrt. Die ersten zwei zaghaften Schwünge

waren mit Blick auf die Schlick, während die folgenden in den Schatten der Kalkkögel nordseitig tauchten. Die Stapfrinne war ruck zuck

schibefahren.

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Unten dann, wo sich das Kar weitet, donnerte ich mit großen Bögen in den Talboden. Dann querte ich meiner Aufstiegsspur

entlang zurück. Ein paar Genusskurven unterhalb der Adolf Pichler Hütte waren auch noch drin.

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Unten beim Weg gesellte sich ein sympathischer Kärnter, der am Gamskogel war dazu und wir watschelten zufrieden plaudernd zu den

Autos.

Heute bin ich mal wieder richtig glücklich.

Der Hilli, 25.5.2016

3 Kommentare

  1. Auf der großen Ochsenwand war ich vor vielen, vielen Jahren einmal im Sommer – ich kann mir daher deine begeisternde Schilderung recht gut vorstellen! Gratuliere und herzlich Peppi

  2. Auf der großen Ochsenwand war ich vor vielen, vielen Jahren im Sommer einmal – ich konnte mir daher deine Schilderung sehr gut vorstellen! Gratuliere und herzlich Peppi

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